Vom Flüstern der Erde zum Rhythmus der Rituale – Unsere Reise mit offenen Ohren und Herzen
Unsere Wurzeln
«Unsere Wurzeln reichen bis zum Altiplano Cundiboyacense – Heimat der Muisca –, jener mystischen Hochebene Kolumbiens, die einst die Legende von El Dorado gebar. Doch unser Herz schlägt am Karibischen Meer, dort, wo der Magdalena-Fluss ins Salzwasser mündet und die Sierra Nevada de Santa Marta am Horizont thront. Diese Berge, Heimat der Kogis und Arhuacos, sind seit Jahrtausenden Hüter heiligen Wissens. Hier, im Land der Mokaná, wuchsen wir in El Tesoro auf – einem Ort, an dem Mangroven raunen, Fischerboote tanzen und Trommeln den Rhythmus der Gezeiten vorgeben.
In diesem Farbenrausch aus Leben und Tradition lehrte uns Mamarosa, unsere Großmutter mit indigenen und afrikanischen Wurzeln, eine einfache Wahrheit: Helfen ist keine Kunst, sondern Hingabe. Mamarosas Hände heilten mit Liebe, Gebeten und einer heißen Tasse Kaffee – nicht nur Knochen, sondern auch Seelen. Ihre Tür stand immer offen: für Nachbarn mit gebrochenen Herzen, für Fischer mit verstrickten Netzen, für alle, die das Flüstern der Erde verstehen wollten.»
Die Schule des Lebens
«Später lebte ich mit indigenen Heilern und Weisen aus verschiedenen Teilen der Welt unter einem Dach. Gleichzeitig vertiefte ich mich in Psychologie, Theologie und Philosophie – nicht um Antworten zu finden, sondern um die Fragen des Lebens klarer zu hören. Alles, was ich lernte – sei es in Büchern, Träumen oder Gesprächen mit den Alten –, teilte ich mit meinen Geschwistern. So wurden wir zu Mittlern zwischen Welten: Brückenbauern zwischen dem Wissen der Muisca, der Stille der Kogis und der Sehnsucht moderner Seelen.
Was das Leben uns lehrt
Das Leben flüstert dir ständig zu. Im Rascheln der Mangrovenblätter, im Rauschen eines Bachs, im Flügelschlag eines Schmetterlings – oder im Zufall, der keiner ist. Wie unsere Vorfahren wissen auch wir: Jedes Ritual ist ein Gespräch mit der Natur. Und jedes Gespräch beginnt mit Zuhören.»